KURZBIOGRAFIE: KAREL ŘIČÁNEK

Karel Řičánek

Am 8. Mai 1947 im mährischen Prostějov (Proßnitz) in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren. Dank dem Vater - einem Juristen sowie vielseitigem Pianisten und exzellentem Blattspieler - schon in der Kindheit eine umfangreiche Übersicht der Musikliteratur bekommen.

Ab 1954 Klavierunterricht, 1962 erste Kompositionsversuche, Klavierstücke, Chansons, Theatermusik, improvisatorische Poesieuntermalungen, eigenes Jazztrio.

1965 Abitur und Abschluss der Musikschule (Fächer Klavier und Klarinette), u. a. mit einer öffentlichen orchestralen Aufführung des 1. Klavierkonzertes von Ludwig van Beethoven.

Ab dem Wintersemester 1965 Studium der Musikgeschichte und -wissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität in Prag. Unter den Lehrern der heute vor allem im Kirchenmusikbereich weltberühmte Komponist Petr Eben und der bekannte Schönberg-Experte Dr. Ivan Vojtěch. Während des Studiums Betätigung auch als Musikjournalist, Leichtathlet (u.a. Hochsprungbronzemedaille an der Universiade in Bukarest 1967), Jazzpianist und Zwölftonkomponist mit den ersten öffentlichen Aufführungen und Aufträgen (Theater und Hörspielmusik).

Nach dem Studium Engagement als Organist und später als musikalischer Leiter bei der Berliner Truppe des Musicals "Hair". Mit dieser Produktion anschließend zwei Jahre unterwegs in Deutschland, Österreich und in der Schweiz.

1972 Niederlassung in München und fast ein Jahr erfolglose Auftragssuche als Komponist. Ab 1973 deshalb wieder unterwegs mit diversen Tanzorchestern und in den Begleitbands div. Schlagerstars (Roberto Blanco, Bata Illic und Karel Gott).

Ab 1975 als "Hauspianist" bei Ralph Siegels "Jupiter Records", ab 1977 als freier Arrangeur, Komponist und Produzent (vorwiegend für Popmusikaufnahmen) tätig. Goldene Schallplatten

Große kommerzielle Erfolge u.a. mit Amanda Lear, Bernie Paul, La Bionda, Relax, Saragossa Band, Conny & Jean, Denise, Mary & Gordy, Nicki, Juliane Werding, Bernhard Brink, Andy Borg usw. Tonträgerveröffentlichungen von insgesamt rund 700 Arrangements, davon etwa 200 eigene Pop- und Schlagerkompositionen mit einigen "Top-10-Hits" und vier "Goldenen Schallplatten". Die kommerziell erfolgreichsten Titel: "There for me" (Interpreten: La Bionda, Sarah Brightman), "Oh no no" (Bernie Paul), "Weil i di mog" (Relax) und "Blondes Wunder" (Bernhard Brink). Musik für 3 TV-Filme und 8 Werbemusiken (TV z. B. Nutella, Teekanne und Birkel-Nudeln, Funk z. B. Douglas oder Huk Coburg).

Seit etwa 1990 wieder zunehmend Komposition moderner, auf traditioneller Notation und Spielweise basierender artifizieller Musik. Ab 1995 systematische Veröffentlichung neuer Kompositionen im Eigenverlag, bis dato mehr als 30 Publikationen.

Im Frühjahr 1997 komplette Veröffentlichung des bis Ende 1996 publizierten Schaffens auf einer Doppel-CD mit hervorragenden deutschen, tschechischen und italienischen Interpreten (Wheel-Records 5305-2). Neuere Publikationen: "Drei Inventionen für Blechbläserquintett" (November '98, UA Hochstadt, August 1999); "Symphonie Nr. 1" (April '99, Aufnahme mit dem Symphonieorchester des Tschechischen Rundfunks im Frühjahr 2001); "Sonate für vier Fagotte" (Februar 2000, UA November 2000 in Proßnitz); "Larghetto fatale" für Fagott, Flöte, Oboe und Streicher (Januar 2001).

Im Herbst 2001 die CD-Veröffentlichung mit der 1. Symphonie, dem "Larghetto fatale" und der aleatorischen Etüde für zwei Synthesizer und Orchester "Hora ultima" (Abschiedsstunde) auf Wheel-Records 5311-2. April 2003 Premiere des Zyklus "Die sieben Todsünden" für sechs Instrumente und einen CD-Player; die Veröffentlichung von drei thematisierten CDs.

Im Mai 2002 Dreharbeiten zu dem Mediaware-Videofilm "Karel Řičánek - Porträt" in München, Prag und Prostějov (öffentliche Vorführung April 2003).

Im September 2002 Abschluss der umfangreichen Autobiographie "Eine tote Amsel, der Cool-Jazz und die alte Klavierlehrerin" (Orton, 780 Seiten, 59 Abbildungen, 26 Notenbeispiele, ISBN 3-00-010051-2, VP € 24,80), Veröffentlichung März 2003.

Im Jahr 2004 zwei Autorenkonzerte in Tschechien mit insgesamt vier Uraufführungen sowie Lesungen aus der Autobiographie mit beachtlicher Resonanz.

Im November 2005 das erste Autorenkonzert in München mit der gefeierten Uraufführung des Zyklus "Scherben einer grünen Nacht" für Sopran, Flöte, Klarinette, Violoncello und Klavier nach Texten des tschechischen Dichters Miloš Kvapil mit der Solistin Corinna Rösel.

Januar 2006 bis August 2007: Intensive Arbeit an der Materialsammlung für das zweite Buch: "Wegweiser und Dokumente". Lieferbar ab Januar 2008.
Komposition "Zwei Sätze" für Flöte, Klarinette, Celesta und Klavier.

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