zurück

Vorwort Partitur Streichersuite

 

"Welche Freude, sich wieder dem vielstimmigen Wohllaut der Saiten hinzugeben und aus ihm das polyphone Gewebe zu wirken, denn durch nichts wird man dem Geist des klassischen Tanzes besser gerecht, als wenn man die Flut der Melodie in den getragenen Gesang der Saiten ausströmen lässt", schrieb Igor Strawinsky in seiner Autobiographie über den Entschluss, die Ballettmusik "Apollon Musagète" ausschließlich mit Streichinstrumenten zu orchestrieren. Denn: "Die Hauptaufgabe der Streichinstrumente ist, ihrer italienischen Herkunft entsprechend, die Pflege des Gesangs, der Melodie [...]." Auch wenn ich für die behauptete italienische Herkunft der Streichinstrumente nicht unbedingt die Hand ins Feuer legen würde, die Freude an dem "vielstimmigen Wohllaut der Saiten" war auch für mich die treibende Kraft bei der Komposition der "Suite für Streichorchester". Es ging mir allerdings nicht darum, dem Geist des Tanzes gerecht zu werden - eher dem "Tanz" des Geistes, mit seinen ewigen Fragen nach der Beziehung zwischen Gott, Teufel und Mensch, nach den Begriffen wie Leben und Tod, Liebe und Hass, Trauer und Freude, Zärtlichkeit und Gewalt, das Gute und das Böse.

Der Autor

Aufführungsdauer ca. 23 Minuten.

Zum Seitenanfang